25.03.2013
Rubrik: Gesundheit

Arbeitsschutz

Krank auf Arbeit? Vorsicht vor den Konsequenzen!

Ja, ist denn nicht eigentlich Frühling? In Mitteldeutschland klettern die Temperaturen sogar im März bis weit unter den Gefrierpunkt, auch in anderen Teilen Deutschlands ist es kälter als üblich zu dieser Jahreszeit. Für die Volkswirtschaft hat das bittere Auswirkungen: Bis zu 6 Milliarden Euro Mehrkosten könnte der zähe Winter verursachen, berichtet heute eine große Boulevardzeitung.

Ein wichtiger Grund für die gestiegenen Kosten infolge von Eis und Schnee ist die überproportional hohe Zahl an Grippeerkrankungen, die dieses Jahr zu beklagen war. Im Januar 2013 gab es demnach 46 Prozent mehr Grippefälle als im ersten Monat des Vorjahres. Das bedeutet viele Krankschreibungen und Mehrkosten für die Krankenversicherungen. Da das schlechte Wetter bis spätestens Ostern anhalte, sei keineswegs das Ende der Kostenexplosion erreicht.

Doch nicht nur für die Volkswirtschaft bedeuten die vielen Krankschreibungen einen Schaden. Auch so manche Firma leidet unter den Ausfällen, wenn ein wichtiger Mitarbeiter krank zu Hause das Bett hüten muss. Und so schleppen sich nicht wenige Arbeitnehmer trotz Influenza auf Arbeit. Laut einer Studie der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BauA) beträgt der Anteil der Angestellten, die auch krank ihre Arbeitsstelle aufsuchen, fast 50 Prozent. Wesentlicher Grund hierfür ist die Sorge, sich Ärger mit dem Vorgesetzten einzuhandeln.

Medikamentenmissbrauch gefährdet Versicherungsschutz

Aber wer ernsthaft erkrankt ist, geht ein hohes Risiko ein, wenn er sich nicht schont und stattdessen einen Beitrag zur Steigerung des Bruttosozialproduktes leisten will. Viele Menschen stehen die Tortur nur durch, indem sie Pillen schlucken oder andere Medikamente zu sich nehmen. Arzneimittel können aber Nebenwirkungen haben, die eine Gefährdung der Arbeitssicherheit bewirken, von Müdigkeit und Konzentrationsschwäche bis hin zu Bewusstseinsstörungen. Fast 20 Prozent aller Medikamente auf dem Markt beeinflussen das Reaktionsvermögen, schätzt die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände. Nicht wenige Präparate enthalten zudem große Mengen Alkohol.

Wer sich also vollgepumpt mit Medizin auf Arbeit begibt, gefährdet deshalb nicht nur sich selbst und andere. Im schlimmsten Fall steht sogar der Schutz der gesetzlichen Unfallversicherung auf dem Spiel. Dies gilt zwar nicht für jedes Medikament – Wenn etwa eine Medizin notwendig ist, um überhaupt langfristig arbeiten zu können, und der Arzt sein OK gegeben hat, dürfen Arzneimittel auf Arbeit eingenommen werden. Dies gilt zum Beispiel für bestimmte Psychopharmaka bei depressiven Verstimmungen oder Diabetes-Mittel. Aber gerade die Selbstmedikation ohne Rücksprache mit einem Arzt birgt das Risiko, im Falle eines Arbeitsunfalls ohne Schutz dazustehen.

Ein weiterer Grund spricht dagegen, sich mit Erkältungssymptomen auf Arbeit zu quälen. Selbst wenn man sich für noch so unverzichtbar in der Firma hält – Wer seine Kollegen auch noch ansteckt, so dass sie für längere Zeit ausfallen, tut seinem Arbeitgeber keinen Gefallen. Auch besteht die Gefahr, dass die Krankheit chronisch wird, wenn man sich nicht ausreichend schont. Schnell ist aus der kleinen Grippe eine Herz-Kreislauf-Krankheit oder Herzschwäche geworden.

Wer längere Zeit krank wird, kann mit einer Krankentagegeldversicherung vorsorgen. Sie übernimmt die Kosten bis zu einem bestimmten Betrag, wenn die Lohnfortzahlung des Arbeitgebers nach 6 Wochen endet. Wichtig ist eine solche Versicherung besonders für Selbstständige, da sie im Falle einer längeren Krankheit und dem damit verbundenen Verdienstausfall Versorgungslücken befürchten müssen.

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